Ein kurzes Knistern, schon fliegen die Haare und lassen sich nicht mehr bändigen. Jeder kennt das Problem statisch aufgeladener Haare. Kaum hat man sich fertig gestylt und zieht einen Pullover über den Kopf, sieht es so aus, als stände die Frisur unter Strom. Vom Grundsatz hat dieses haarige Problem weniger mit Haarschäden zu tun, sondern vielmehr mit einem einfachen, physikalischen Prinzip.
Inhaltsverzeichnis
Wie entstehen elektrische Haare?
Geht ihr über einen Teppich oder kommt in Berührung mit bestimmten Stoffen, lädt sich der Körper auf. Normalerweise fließt die Energie unbemerkt ab. Bei besonders trockener Luft lässt die elektrische Leitfähigkeit nach. Obendrein steigern aufgeraute Haarstrukturen dieses Problem. Den Haaren fehlen Lipide, die für die nötige Geschmeidigkeit sorgen. Jede Strähne wirkt spröde und glanzlos.
Reiben Materialien aneinander, setzen sich Elektronen in Bewegung. Das ist auf die verschiedenen Atome zurückzuführen, die ein Bedürfnis haben, Elektronen an sich zu binden. Dadurch entstehen positive und negative Ladungen. Reiben wir einen Luftballon an den Haaren, zieht es die einzelnen Härchen zum Ballon.
Die Reibung erzeugt Kontaktstellen. Dafür reicht ein Abstand von Millionstel Millimetern aus. Besonders stark können sich Isolatoren, wie Gummi, Teppiche, Kämme aus Kunststoff oder Haare, aufladen. Sie besitzen eine marginale Leitfähigkeit, sodass die Elektronen nicht wieder an ihren alten Platz zurückfließen.
Durch das Kämmen tauscht ihr immer wieder Elektronen aus. Der Kamm fährt durch die Frisur und sorgt dafür, dass sich die einzelnen Haare voneinander abstoßen, da sie dieselbe Ladung besitzen. Bei feuchtem oder fettigem Haar ist das nicht der Fall. Schließlich erhöht Feuchtigkeit bzw. Wasser die Leitfähigkeit.
Der Winter und das Problem statisch aufgeladener Haare
Gerade an besonders kalten Tagen und bei trockener Luft laden sich die Haare leichter auf. Da reicht es manchmal, eine Mütze aufzuziehen und schon knistert das Kopfhaar. Das ist äußerst lästig, da man fliegende Haare kaum noch bändigen kann.
Im Herbst und im Winter sinkt die Luftfeuchtigkeit unter 50 %, sodass sich immer mehr Energie im Körper aufstaut. Das sichtbare Ventil sind statisch aufgeladen Frisuren, die wir verzweifelt in den Griff bekommen wollen. Wer noch dazu besonders trockenes Haar hat, kommt besonders häufig mit diesem Problem in Berührung.
Wirksame Pflege bei elektrischen Haaren
Es hilft nur wenig, die Haare mit den Händen in Form zu bringen. Wer sich dem Problem mit den passenden Pflegeprodukten stellt, findet eine dauerhafte Lösung. Zunächst sollten wir versuchen, mit Haarmilch, Haaröl und Spülungen die Oberfläche zu glätten. Das verringert die Reibung der einzelnen Strähnen untereinander, die sich dank glatter Oberfläche weniger ineinander verhaken.
Welche Bürste gegen elektrische Haare einsetzen?
Verwendet, wenn möglich, Kämme aus Holz oder Bürsten mit Naturborsten. Diese lassen die Haare weniger fliegen im Vergleich zu Metall oder Kunststoff. Darüber hinaus setzt der Kamm die Reibung herab, da er weniger Berührungspunkte bietet als die Haarbürste
Welches Shampoo gegen elektrische Haare verwenden?
Spezielle Shampoos wirken antistatisch auf die Haarstrukturen und binden die Feuchtigkeit. Oftmals sind in diesen Pflegeprodukten Seidenproteine und Silikone enthalten. Auch der Zusatz „Anti-Frizz“ spricht für Spülung und Shampoos, die raue Strukturen geschmeidiger machen.
Natürliche Inhaltsstoffe wie Avocado oder Macadamia haben einen ebenso glättenden Effekt. Im Winter solltet ihr euch einmal öfter eine Haarkur gönnen und die Strukturen mit einer reichhaltigen Haarpflege versorgen.
Praktische Tipps gegen elektrische Haare
Trockene Haare sollten nicht zu häufig und zu heiß geföhnt werden. Geeignete Haartrockner verfügen über kältere Stufen. Zudem lässt sich die elektrische Aufladung durch einen speziellen Ionen-Föhn minimieren.
Am besten gebt ihr vor dem Föhnen ein Hitzeschutzspray oder ein spezielles Antistatik-Spray auf das feine Haar. Einige Styling-Haarcremes haben überdies einen zusätzlichen Glatt-Effekt.
1) Schnelle Hilfe durch Haarspray
Ein schneller Effekt zeigt sich mit etwas Haarspray, das fliegende Strähnen bändigt. Am besten sprüht ihr euch etwas Haarspray auf die Hand und fahrt euch ein paarmal über die Haare.
2) Wasser, Feuchttücher oder Handcreme
Schnelle Hilfe verspricht Wasser. Wer seine Haare etwas anfeuchtet, beruhigt jede unruhige Frisur. Schließlich gilt Wasser als guter elektrischer Leiter. Unterwegs hilft auch ein kosmetisches Feuchttuch, das in wenigen Sekunden fliegende Haare bändigt.
Habt ihr gar nichts anderes zur Hand, gebt ihr einfach einen Klecks Handcreme auf die Handinnenflächen und glättet das widerspenstige Haar.
3) Hände weg von Synthetik-Fasern!
Mützen und Hüte aus Wolle laden die Haarstrukturen weniger stark auf. Wer beim Griff in den Kleiderschrank auf natürliche Baumwolle zurückgreift und die künstlichen Fasern links liegen lässt, bekommt das antistatische Problem schneller in den Griff.
4) Raumluft verbessern
Gerade trockene Heizungsluft im Haus setzt Kopfhaut und Haaren im Winter zu. Am besten lüftet ihr einmal am Tag mit weit geöffneten Fenstern und lasst mehr Feuchtigkeit in den Raum. In hartnäckigen Fällen können Luftbefeuchter das Raumklima verbessern.
5) Kuren und Öle gegen statische Haare
Grundsätzlich seid ihr gut beraten, die feinen, spröden und trockenen Haare mit mehr Feuchtigkeit zu versorgen und in der kalten Jahreszeit regelmäßig eine Kur einzusetzen. Damit lässt sich das Problem elektrischer Frisuren entscheidend eindämmen.